Die Mittelmeerdiät /-küche

Kann eine Diät zum UNESCO-Kulturerbe werden? Natürlich, wenn man die Bezeichnung Diät in ihrer ursprünglichen Bedeutung als eine Art der Lebensweise bzw. Lebensführung begreift. Die Mittelmeer-Diät zählt deshalb seit 2013 zum Immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe, weil es sich dabei um eine lebendige kulturelle Ausdrucksform handelt, die viele Länder entlang des Mittelmeeres verbindet. Dem entscheidenden Komitee zufolge ist es die Gesamtheit an Kenntnissen, Ritualen, Traditionen und Symbolen im Hinblick auf Anbau, Ernte, Zubereitung und Verzehr der Mahlzeiten, welche die Mittelmeer-Diät zum schützenswerten Kulturgut macht. Sie umfasst nicht nur die reine Zubereitung der Gerichte, sondern umfasst ausdrücklich auch Traditionen wie besondere Zubereitungsarten und Kochgeschirre – und das gemeinschaftliche Erleben. Die Mittelmeer-Küche betont das gemeinsame Essen und Werte wie sozialen Zusammenhalt und Gastfreundschaft. Gleichzeitig betont sie die Notwendigkeit einer gesunden, ausgewogenen, regional und saisonal ausgerichteten Küche, unterstützt den interkulturellen Austausch und Dialog zwischen den Mittelmeer-Anrainerstaaten und vereint Respekt für die kulturelle, biologische und umwelttechnische Vielfalt mit Kreativität und Lebensart. Typisch für die Mittelmeer-Diät ist die Verwendung von Olivenöl, frischem Obst und Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten sowie von hellem Brot, Nudeln und Reis und regionaltypischen Kräutern und Gewürzen. Mahlzeiten werden in der Regel in der Familie, mit Freunden oder Kollegen eingenommen – selbst die Vorbereitung der Gerichte erfolgt oftmals in Teamarbeit. Die frischen, regionaltypischen Zutaten und Aromen sind es, die zusammen mit einem guten Olivenöl, einem guten Glas Wein und guter Gesellschaft die Besonderheit dieser Lebensführung ausmachen.