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Das Hinterland von Dalmatien ist ein besonderer Ort für besondere Bräuche. Durch Höhenzüge abgeschnitten von der Adriaküste und weiter im Inland liegende Landesteile haben sich in einigen Regionen ganz besondere Traditionen wie der Ojkanje Gesang entwickelt. Der Ojkanje wird auch als Wolfsgesang bezeichnet und tatsächlich erinnert vor allem der polyphone Gruppengesang in seinen Charakteristika dem Geheul eines Wolfsrudels. Beim Ojkanje, einer Form des polyphonen Kehlgesangs, nutzt der Vorsänger bzw. Hauptsänger, der männlich oder weiblich sein kann, eine bestimmte Vibrato-Technik. Jedes Lied dauert genau so lange wie der Atem des Hauptsängers anhält. Thematisch kommen in den Liedern Alltagsprobleme ebenso zur Sprache wie die großen Fragen des Lebens,  die Liebe oder aktuelle politische Entscheidungen. Der Ojkanje-Gesang kann dabei als Kommentar zum jeweiligen Thema aufgefasst werden.

Ojkanje-Sänger treten in der Regel zu besonderen Anlässen und Feierlichkeiten in ihrer farbenfrohen lokalen Tracht auf. Ihr Können und Wissen geben sie traditionell mündlich weiter. In Zeiten von sozialen Medien und dem Internet findet die alte Gesangstechnik aber auch auf neuen Wegen Verbreitung und Gefallen. Beherrscht wird der Gesang heute von lokalen Folkloregruppen, die national und international auftreten. Seit dem Jahr 2010 zählt der Ojkanje Gesang zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

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